Bewerbungen begleiten einen nach Abschluss der Schule häufig, besonders zu Beginn der beruflichen Laufbahn und Karriere. Der Bewerbungsprozess ist entscheidend, damit man schlussendlich seinen Traumjob erlangt. Daher ist es umso wichtiger, dass sich angehende Berufseinsteiger und Bewerbende mit dieser Thematik auseinandersetzen. Im Rahmen der Digitalisierung werden herkömmliche Bewerbungen immer irrelevanter und viele Unternehmen wickeln die Prozesse rein online ab. Früher wurden viele Unterlagen angefragt, heutzutage ist der Lebenslauf zentral. Dieser bildet die wichtigsten Schritte im Verlauf der Laufbahn ab und beschönigt nicht, daher legen viele Recruiter besonders viel Wert darauf. Neue Entwicklungen wie People Analytics und Blind Hiring veranschaulichen die Zukunft von Personaleinstellung und Bewerbungsprozessen.
Befragung zum Recruiting-Alltag
Um auch die Perspektive eines Interviewers besser zu verstehen, haben wir Verantwortliche bei Wied befragt. Im Folgenden sind die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
Schriftliche Bewerbung wichtiger als ein Gespräch zum Kennenlernen? Eine Tendenz in Richtung persönliches Gespräch ist erkennbar. Bereite dich daher gut darauf vor!
Fachliche Kompetenz oder Kommunikationsfähigkeit? Auch wenn die Kommunikationsfähigkeit nicht nebensächlich ist, wird die fachliche Kompetenz stärker berücksichtigt. Informiere dich also auch zu Branche, in welcher du Fuß fassen willst. Zudem kannst du mit Wissen in den Fachbereichen und praktischen Fähigkeiten glänzen.
Gepflegtes Erscheinungsbild – wichtig? Vorstellungsgespräche sind Situationen, in denen der erste Eindruck wichtig ist. Dieser entsteht in den ersten Sekunden des Kennenlernens. Achte aufgrund dessen auf angemessene Kleidung und ein gepflegtes Auftreten.
Im Nachgang nochmal intuitiv melden und sich erkundigen? Dein Interesse auch nach dem Kennenlernen zu bekunden kommt besonders gut an und hebt dich von der Masse ab. Eine E-Mail oder ein Telefonat sollte dein neuer Standard werden.
Können vs. Softskills? In der Elektrotechnik-Branche sind Hardskills und das Können unabdingbar. Jedoch stimmen viele zu, dass auch Softskills und die Persönlichkeit eine ähnlich große Rolle spielen. Versuche authentisch und ehrlich zu bleiben. So wirst du am Ende auch glücklich mit deinem zukünftigen Arbeitgeber.
Lücken im Lebenslauf – schlimm? Lücken in der Biografie sind kein Ausschlusskriterium. Du solltest sie jedoch gut begründen können.
Anschreiben und Lebenslauf: individuelles Design vs. Standard? Hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Mehrheit tendiert jedoch eher zu einem schlichten Design als zu einer ausgefallenen Bewerbung. Auch wenn der Stil nicht extrem kreativ sein muss – inhaltlich solltest du trotzdem individuell auf das Unternehmen und die Stelle eingehen.
Bewerbungen werden nur kurz überflogen aufgrund der Möglichkeit zum Vortäuschen, oder? Der Großteil stimmt hier nicht zu. Also werden Bewerbungen häufig auch genauer unter die Lupe genommen. Mit der Bewerbung kannst du den Personaler für dich gewinnen. Daher solltest du dir Mühe geben, aber deine Kompetenzen nicht übertreiben.
Selbstpräsentation auf Social Media – wird darauf geachtet? Social Media Accounts werden immer häufiger genutzt, bisher wird auf die Präsenz jedoch noch nicht so viel Wert gelegt. Achte trotzdem auf die Inhalte deiner Posts, denn das Internet vergisst nie!
Noten und Qualifikationen vs. Berufliche Erfahrung und Praxis? Viele finden Noten und Qualifikationen zwar wichtig, aber die berufliche Erfahrung und Praxis wird dennoch stärker gewichtet. Wenn gute Noten nicht zu deiner Stärke zählen, kannst du trotzdem einen attraktiven Job durch deine Berufserfahrung erlangen.
Fehler in der Bewerbung nicht schlimm, solange man im Gespräch überzeugt? Diese Meinung vertritt ein Großteil. Daher solltest du dich wirklich gut auf dein Vorstellungsgespräch vorbereiten.
Auch zwischenmenschlich zum Team passen? Alle stimmen hier sehr stark zu. Das Team umgibt einen täglich am Arbeitsplatz, daher sollte das Klima auch zwischenmenschlich passen. Achte beim Kennenlernen des Teams auch darauf, ob du dich dort wohlfühlen würdest. Langfristig wirst du so zufriedener.
Typische Bewerberfragen oder lieber Informationen über vorherige Erfahrungen und Kenntnisse? Die Mehrheit verzichtet eher auf typische Bewerberfragen und möchte mehr über die einzelne Person und den Werdegang erfahren. Bereite dich trotzdem auf mögliche Bewerbungsfragen vor. Im Gespräch solltest du aber auch viele Beispiele erläutern und einen Einblick in deine Arbeitsweise ermöglichen.
Genaue Vorabinformation zu Unternehmen und Stelle nötig? Das Meinungsbild ist hier gespalten, teilweise werden gerne genauere Fragen zum beruflichen Umfeld gestellt. Informiere dich daher vorab genau, damit dein tatsächliches Interesse auch bei deinem Gegenüber ankommt.
Kleinigkeiten wie Körpersprache und Blickkontakt im Bewerbungsgespräch beachten? Diese Aspekte gehören zum Auftreten und werden mehr oder weniger stark berücksichtigt. Eine stabile Körperhaltung und regelmäßiger Blickkontakt sind jedoch zu empfehlen und lassen dich selbstbewusster wirken.
Technische und/ oder kaufmännische Fähigkeiten beim Probearbeiten prüfen? Am Ende des Bewerbungsprozesses folgt oft noch ein Probearbeiten. Wenn dir das Reden und die Kommunikation nicht so liegt, kannst du hier besonders punkten.
Zusätzlich wurde angemerkt, dass eine Mischung aus schriftlicher Bewerbung und einem Gespräch zum Kennenlernen ideal ist. So merkt man schnell, ob der Bewerbende zum Team und den geforderten Aufgaben passt. Ein gänzlicher Verzicht auf Anschreiben und Lebenslauf wird kritisch betrachtet.
Wie sieht es mit Bewerbungen im technischen Feld aus?
Neben technischem Interesse und Geschick wird hier häufig auch auf Noten geachtet. Mit guten Noten in Mathe, Physik und in handwerklichen Fächer kann man daher punkten. Belege und Zertifikate können die eigene Bewerbung auch positiv von einer anderen abgrenzen und die Chancen auf einen weiteren Schritt im Verfahren erhöhen sich. Im Berufsalltag im Bereich der Elektrotechnik ist neben der Theorie auch die Praxis von Bedeutung. Aufgrund dessen ist ein Probearbeiten nicht ungewöhnlich, bei dem man mit Lernbereitschaft, Know-how und der Persönlichkeit überzeugen kann.
3 Tipps für zukünftige Bewerbungen
- Vorabinformation: Genaue Informationen zum Unternehmen und Jobprofil sind zentral. Dadurch hebt man sich von anderen Standard-Bewerbungen ab. Auch im Vorstellungsgespräch ist bestens informiert sein wichtig, vor allem um Fragen ohne Probleme zu beantworten und selbst Rückfragen stellen zu können.
- Gestaltung der Bewerbungsunterlagen: Der erste Eindruck kann nicht revidiert werden – daher ist er sehr wichtig. Bewerbungsmappen sollten ordentlich und vollständig sein. Bei Online-Bewerbungen ist darauf zu achten, dass alle Felder ausgefüllt sind und auch die Unterschrift nicht fehlt. Inhaltlich sollte das Anschreiben individuell auf die Stelle abgestimmt und nicht nur aus dem Internet herauskopiert sein. Zudem fällt ein besonderer Lebenslauf auf und hebt einen von anderen Bewerbenden ab. Jedoch ist zu beachten, dass die Gestaltung nicht zu unruhig und ausgefallen sein sollte. Bei den schriftlichen Aspekten ist Übersichtlichkeit und Struktur obendrein zentral.
- Persönlichkeit: Auch wenn man einen guten Eindruck hinterlassen möchte, ist Authentizität dennoch wichtig. Es ist normal, dass Bewerbungsprozesse nicht alltäglich sind und hier gerne etwas geschummelt wird. Besonders attraktive Stellen erhöhen die Wahrscheinlichkeit und man möchte sich von dem restlichen Bewerber-Dschungel abheben. Im Berufsalltag sind jedoch nicht nur die Fähigkeiten und Kompetenzen relevant, sondern auch das eigene Interesse, die Motivation und der Zusammenhalt im Team. Schlussendlich muss das Unternehmen auch zu der eigenen Person passen – daher besser so ehrlich wie möglich bleiben und von Beginn an eine gute Basis für die Zusammenarbeit schaffen.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass Bewerbungsprozesse weniger unangenehm sein müssen als man vielleicht denkt. Mit guter Vorbereitung und auch fachlicher Kompetenz ist das Verfahren gut zu meistern. Obige Tipps unterstützen und helfen, damit das Bewerbungsgespräch erfolgreich verläuft. Dennoch sollte man sich nicht zu viel Stress machen. Personaler wissen schließlich, dass es sich um eine Ausnahmesituation handelt. Leichte Nervosität und Aufregung ist völlig normal und zeigt, dass man tatsächliches Interesse an Unternehmen und Stelle hat und gerne eine Zusage möchte. Zukünftig bleibt es spannend, wie sich die Welt der Bewerbungen entwickelt und ob sich People Analytics, Blind Hiring oder weitere Ansätze in der Praxis bewähren.
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