Die heutige Gesellschaft ist leistungsorientiert und von stetigem Wettbewerb umgeben. Alles muss noch schneller und besser funktionieren. Überstunden, Druck am Arbeitsplatz und Konkurrenzdenken lösen Stress und Unzufriedenheit bei Angestellten aus. Wenn das Unternehmen zu stark in das Privatleben eingreift, entfernen sich die Mitarbeitenden immer mehr und werden häufiger krank. Aufgrund dessen wird der Erholungsaspekt immer wichtiger und auch Medien schenken der Work-Life-Balance vermehrt Aufmerksamkeit. Die Bezeichnung Work-Life-Balance beschreibt das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben der Menschen. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern für Berufsleben (work), Leben (life) und dem Begriff Gleichgewicht (balance) zusammen. Dabei spielen die Bedürfnisse von Individuen eine zentrale Rolle. Ziel sollten nicht nur produktive Mitarbeiter, sondern auch glückliche und ausgeglichene sein. Hierfür können Unternehmen zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um den Ausgleich für die Angestellten zu optimieren. Diese Thematik wird im Weiteren beleuchtet.
Was können Unternehmen tun?
Aufgrund von Corona werden immer unterschiedlichere Arbeitsmodelle und die Möglichkeit zum Home Office angeboten. Dies kann auch förderlich für die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden sein. Diese können so ihre Zeit freier und flexibler einteilen, ohne dabei den Aspekt Life zu vernachlässigen. Mitarbeitende und Vorgesetzte sollten gemeinsam Ansätze zur optimalen Gestaltung des Arbeitsplatzes überlegen und auch einen Rahmen für die berufliche Erreichbarkeit festlegen. Durch die individuelle Lösung wird die Work-Life-Balance der Angestellten verbessert. Zudem sind Gesundheit und körperliche Fitness zentral, damit langfristig Schäden vorgebeugt werden und ein Ausgleich zum stressigen Alltag vorliegt. Durch betriebliches Gesundheitsmanagement, Sporttage oder gesunde Küche kann dies auch unternehmensintern gefördert werden. Obendrein unterstützt Kinderbetreuung bei dem Wiedereinstieg im Beruf und ist daher für Eltern unabdingbar. Des Weiteren sollte offen kommuniziert werden können und auch der Teamzusammenhalt gestärkt werden, damit die Zusammenarbeit bestmöglich funktioniert. Einen Großteil seiner Zeit verbringt man schließlich auf der Arbeit, daher sind besonders zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. Hier kann auch eine positive Philosophie und Unternehmenskultur Abhilfe schaffen. Zusätzlich spielt Wertschätzung der Person und individueller Leistung eine wichtige Rolle. Nicht nur Belohnungen können dies ausdrücken, schon allein persönliche und ehrliche Worte bewirken Wunder. Außerdem sollten Arbeitgeber auch weitere Benefits anbieten. Beispielsweise betriebliche Altersvorsorge, mehr Urlaubstage oder Möglichkeiten zur Weiterbildung wirken förderlich.
Zusammenfassung der Maßnahmen mit Beispielen
Tipps für Arbeitnehmer
- Zeitrahmen festlegen: Durch ein Limit erhöht sich der Druck. Zudem kann eine Frist motivieren, wenn sie realistisch ist.
- Ablenkungen minimieren: Die Beseitigung von Störfaktoren verbessert den Fokus bei der Arbeit.
- Überstunden reduzieren: Bestmöglich sollte Mehrarbeit vermieden werden, um auch genug Zeit für sein Privatleben zu haben.
- Positive Arbeitsatmosphäre: Ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten ist wichtig, damit die Arbeit positiv wahrgenommen wird und Spaß macht.
- Private Termine mit beruflichen gleichsetzen: Auch wenn man eher Privates verschiebt, sind hier Verabredungen genauso ernst zu nehmen. So kann ein besserer Ausgleich gelingen.
- Gesundheit beachten: Nicht nur die Psyche spielt eine Rolle, auch die physische Form. Daher sollte Wert auf ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung gelegt werden.
- Erholung: Ausreichend Schlaf und Urlaub steigern das Wohlbefinden und schlussendlich die Produktivität, wenn man wieder arbeitet.
Vorteile eines ausgeglichenen Work-Life-Verhältnisses
Durch obige Maßnahmen werden Zufriedenheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesteigert. Diese sind anschließend motiviert, engagiert und erbringen gute Leistungen, wodurch sich auch das gesamte Unternehmensklima zum positiven verändern kann. Außerdem nimmt die Mitarbeiterbindung zu und die Identifikation mit dem Unternehmen wird verstärkt. Bestehende Mitarbeitende verbleiben eher und die Fluktuation sinkt. Dadurch kann sich das Image des Arbeitgebers und die Position im Wettbewerb verbessern. Anschließend wird das Unternehmen auch attraktiver von potenziellen Kandidaten und Kunden wahrgenommen. Auch verbessert eine gute Work-Life-Balance die Gesundheit. Hier spielt insbesondere die Reduktion der Arbeitszeit eine zentrale Rolle, da dadurch das Risiko für Erkrankungen durch zum Beispiel übermäßigen Stress minimiert wird und gleichzeitig mehr Zeit für körperliche Aktivität bleibt. Dies trägt auch zur Reduktion von krankheitsbedingten Fehlzeiten bei. Außerdem können sich persönliche Beziehungen verbessern. Besonders Familien leiden, wenn ein Elternteil in der Arbeit stark eingespannt ist und kaum Zeit für das Beisammensein bleibt. Durch das Zurücktreten im Beruf kann sich die Beziehungsqualität daher verbessern. Obendrein kann die Produktivität gesteigert werden, wenn ein besseres Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben herrscht. Die Mitarbeitenden wissen dann, dass es auch Möglichkeiten für persönliche Freizeit nach der Arbeit gibt. Eine Reduktion führt zu gleicher Leistung, sodass die Ergebnisse auch durch eine Abnahme der Arbeitszeit nicht leiden.
Fazit
Mehr heißt nicht unbedingt besser – dies gilt auch für die Arbeitswelt. Von günstigen Work-Life-Balancen können sowohl Mitarbeitende selbst als auch Unternehmen profitieren. Neben der Analyse des eigenen Arbeitsverhaltens sollte die Führungsebene Maßnahmen ergreifen, um optimale Bedingungen herzustellen. Langfristig führt dies zu mehr Zufriedenheit, Gesundheit und einer positiv wahrgenommenen Employer Brand. Daher sollte die Thematik fest integriert und in der Praxis umgesetzt werden. In Zukunft bleibt es spannend, welche weiteren Faktoren sich positiv auf die Work-Life-Balance auswirken und wie sich das Berufsleben in den nächsten Jahren wandelt.